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ZELLE, 2021
Die Zelle
Es war jener kalter Morgen.
Jener kalter Morgen, welcher den tristen Nylonbonden noch kälter wirken liess.
Jener kalter Morgen, welcher den tristen Nylonbonden noch gräulicher wirken liess, ferner dieses beflockte Muster auf ihm.
Zu gut sehe ich ihn, stelle ihn mir vor, spüre ihn.
Zu gut sehe ich ihn, stelle mir den Boden vor, den PVC-Belag
Sehe diese Ecke.
Doch müsste ich den Boden zeichnen, so werden die Flocken zu einem wilden Fluss, so beweglich in Gedanken, doch so fixiert im Leben.
Sehe ich den Boden, so sehe ich die Flocken, nehme sie wahr.
Sehe ich die Flocken, so sehe ich den Boden nicht mehr. Alles um eine Flocke fliegt, schwimmt, verschwimmend. Gefangen und fixiert im Detail des Lebens, doch den Blick zu lösen?
Gesprenkelt
Die Zelle mein Leben, sehe ich ein Boden und eine Decke, sehe ich vier Wände.
Mein Leben, mein Raum, gestalte ihn hiess es, hänge etwas auf, doch egal was ich tue, die Wände bewegen sich mit, nichts an dem ich festhalten kann.
Der Boden, auf dem ich steh, ich, die Decke, die ich seh.
So der Raum, so das Leben.
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